Wenn alle Bereiche und Abteilugen eines Unternehmens auf eine IT-Abteilung zugreifen, ist es unvermeidlich, dass es zu „Reibereien“ kommt. Eines der häufigsten Probleme ist der gleichzeitige Zugriff auf knappe Ressourcen, d.h. es kommt zu langen Wartezeiten bei der Bearbeitung von vermeintlichen „Kleinigkeiten“ und zu regelrechten Stauungen, wenn es um größere Anforderungen geht.
Eine Ursache für diese Überlastung der IT ist die nicht vorhandene, globale Abstimmung von Anforderungen. Das bedeutet, weder auf der Fachseite noch in der IT kommt es zu einer bereichsübergreifenden Koordination von Anforderungen. Alleine dadurch wird das Arbeitsaufkommen der operativen IT-Abteilung stark erhöht. Im Endeffekt werden identische oder sehr ähnliche Anforderungen – zumeist unbemerkt! – mehrfach realisiert. Aber nicht nur die technische Umsetzung, sondern auch die kontinuierliche Wartung der Systeme wird so erheblich erschwert.
Eine Koordination der Anforderungen ist aber nur dann möglich, wenn auch die Bereitschaft der Fachabteilung besteht, Konsens zu schaffen.
Pedantisches Beharren ist der Kobold kleiner Geister
Ralph Waldo Emerson
Selbstverständlich ist es schön, wenn eine Anwendung genau so funktioniert und genau so aussieht, wie der Anforderer es möchte. Und so lange keine unternehmensweite Richtlinie oder sonstige Regulatoren existieren, die ein Umsetzungsverlangen als falsch titulieren, gibt es auch keine Möglichkeit, diese Anforderungen abzulehnen. Aber letztlich darf nicht vergessen werden, dass auch die Beauftragungen an die IT dem Wohle des Unternehmens dienen und dass Einsparungen an Umsetzungs- und Wartungsaufwand letztlich allen Abteilungen zugutekommen.
Wenn Sie also nächstes Mal in eine heftige Diskussion verstrickt werden, bei der es darum geht, ob die Schaltfläche nun oben oder unten auf der Seite platziert wird oder ob auf der Schaltfläche „Account“ oder „Kunde“ stehen soll, dann denken Sie daran, dass man zum Beenden von Windows auf „Start“ klicken muss; Millionen von Menschen tuen dies jeden Tag, ohne einen ernsthaften Schaden davonzutragen.